Das Fach Deutsch wird in allen Klassen 4-stündig unterrichtet, in Klasse 5 sogar 5-stündig. Das hat seinen Grund in der zentralen Bedeutung des Faches für den Schulerfolg: Hier werden Kompetenzen erworben, die in anderen Fächern wie Geschichte, Erdkunde, Biologie, Religion oder Philosophie benötigt und natürlich auch geübt, aber meist nur im Deutschunterricht direkt zum Thema gemacht werden: Mit welchen Methoden erschließe ich Sachtexte und literarische Texte? Wie kann ich mich schriftlich korrekt, verständlich und gut ausdrücken? Welche grammatischen Grundregeln gibt es im Deutschen und wie bestimmen sie zum Beispiel die Zeichensetzung? Auch das Rechtschreibtraining ist besonders in den Klassen 5-7 wichtiger Teil des Deutschunterrichtes.

Darüber hinaus ist Deutsch ein Fach, das durch die Vielfalt der Texte, die wir lesen, die Begegnung mit anderem Denken ermöglicht und dazu herausfordert, fremden Gedanken nachzuspüren, sie zu hinterfragen und selber Position zu beziehen.

Grundsätzlich beschäftigen wir uns in allen Klassenstufen mit literarischen Texten aus verschiedenen Gattungen und Zeiträumen – mit Gedichten von Ringelnatz bis Goethe, mit Romanen und Kurzgeschichten klassischer und zeitgenössischer Autoren oder zum Beispiel mit Texten von unserem Namensgeber Wolfgang Borchert.

Dabei sind die Texte in Klasse 5 und 6 für Kinder leicht zugänglich und die Formen der Auseinandersetzung in der Orientierungsstufe sind oft noch kreativer und spielerischer. Jugendbücher werden etwa gelesen und den Klassenkameraden vorgestellt, eine Fortsetzung eines Romans wird geschrieben oder etwas aus der Sicht einer anderen Figur neu erzählt.

Dabei wird allerdings von Beginn an ein etwas höheres Maß an Abstraktion verlangt als in der Grundschule.

Neben der analytischen Auseinandersetzung mit der Sprache gibt es auch in höheren Klassenstufen immer auch produktionsorientierte Elemente wie das Schreiben eigener Geschichten, das gestaltende Vorlesen oder das darstellende Spiel beim Lesen eines Theaterstückes.

In der Mittelstufe bekommt neben der Beschäftigung mit Literatur die Auseinandersetzung mit Sachtexten, mündlich als Form der Debatte, schriftlich als Erörterung mehr Gewicht. Schüler üben, Informationen aus Sachtexten zu entnehmen und sie anlassbezogen neu zusammenzustellen. Sie lernen Quellen zu bewerten und richtig zu benutzen. In Zusammenhang mit den Berufspraktika zeigt sich der Alltagsbezug des Faches, wenn die Schülerinnen und Schüler Bewerbungsschreiben formulieren und Praktikumsberichte verfassen.

Selbstverständlich nutzen wir dabei im Rahmen des Deutschunterrichts auch digitale Medien, zum Beispiel auf Lehrerseite zur Überprüfung von Leistungsständen, zur individuellen Erstellung von Fördermaterialien und zur Unterrichtsgestaltung. Auf Schülerseite fördern wir Medienkompetenz zum Beispiel in Zusammenarbeit mit den örtlichen Büchereien (Büchereierkundungen, Projekte zum Erkennen von Fakenews) und im Unterricht in Zusammenhang mit der Erstellung von Präsentationen für Referate und Gruppenarbeiten oder bei Einheiten zur Filmanalyse.

In der Oberstufe spielt die Vorbereitung auf das schriftliche oder mündliche Abitur naturgemäß eine wichtige Rolle.

Wir möchten den Schülerinnen und Schülern auch Zugänge zum Kulturbetrieb verschaffen. Darum organisieren wir den Besuch von Theaterinszenierungen und Lesungen, holen Lesungen zu uns in die Schule, führen Schreibwerkstätten mit Künstlern durch und nehmen mit Klassen an Wettbewerben wie dem Vorlesewettbewerb teil.

Die Theater-AG oder die Plattdeutsch-AG bieten Raum, außerhalb des Unterrichtes eigene Fähigkeiten zu entdecken und auszubauen.

Kinder, die Deutsch als Zweitsprache sprechen, können, soweit es die gesetzlichen Bestimmungen erlauben, an Förderunterricht teilnehmen. Das gilt auch für Kinder mit einer anerkannten Lese-Rechtschreibschwäche (LRS).

B. Lingenau

Wie auch andere Gymnasien in Schleswig-Holstein haben wir das Interesse, den Übergang von der Grundschule auf das Gymnasium möglichst problemlos zu gestalten und an die an der Grundschule gewonnenen Vorkenntnisse, Fertigkeiten und Einstellungen anzuknüpfen. Gespräche mit Lehrkräften der Grundschulen und gegenseitige Besuche in den letzten Jahren haben zu mehr Transparenz geführt und deutlich gemacht, dass die Schüler*innen schon im Anfangsunterricht Freude am Umgang mit der englischen Sprache entwickelt haben und eine Motivation und Aufgeschlossenheit für das Sprachenlernen im Allgemeinen und für andere Kulturen vorhanden ist*. In der Sekundarstufe I geht es darum, Sprachkenntnisse und Fertigkeiten beständig zu erweitern und zu systematisieren, um in immer wieder neuen, zunehmend authentischen Situationen sprachlich kompetent agieren zu können. Neben dem Aufbau einer interkulturellen Kompetenz stehen auch der Erwerb von Lern- und Arbeitstechniken und zunehmend Formen selbstverantwortlich-partnerschaftlichen Arbeitens im Vordergrund. Viele unserer Schüler*innen verbringen am Ende der Mittelstufe ein halbes oder ein Jahr im Ausland und bereichern mit ihren frisch erworbenen Sprach- und Kulturkenntnissen den Unterricht. In der Sekundarstufe II beschäftigen wir uns vorrangig mit literarischen und nichtliterarischen Texten. Ebenso geht es um den Ausbau der study skills: Recherchieren, kooperatives Lernen, Wortschatzerschließung und Präsentationstechniken. In unserem Sprachprofil ist Englisch das profilgebende Fach. Hier stehen spannende Themen wie z. B. Identität, Geschichte und Gegenwart der afro- amerikanischen Bevölkerung, Wissenschaft und Technologie, der amerikanische Traum, Shakespeare und landeskundliche Themen im Vordergrund. Natürlich gibt es auch eine Profilfahrt innerhalb des europäischen Auslands, so dass erworbene Kenntnisse auch praktisch angewendet werden können. Die Themen für das schriftliche Abitur im Profilfach Englisch erwachsen aus dem Unterricht, während in den anderen Profilen Englisch Kernfach und damit Teil des Zentralabiturs ist.

*Englisch wird in der „Sprachenklasse“, in der die SchülerInnen mit Französisch als erster Fremdsprache beginnen, mit verminderter Stundenzahl unterrichtet (zwei Stunden pro Woche).

Sönke Schlüter & Henrike Tölle

Bei uns in der SPRACHENKLASSE schon ab Klasse 5 möglich!

Das Wolfgang-Borchert-Gymnasium ist eine von nur zwei Schulen in Schleswig-Holstein, an denen man Französisch als erste Fremdsprache erlernen kann. Wir bieten unseren Schüler*innen dieses besondere Fremdsprachenangebot schon seit 1992 an und es wird kontinuierlich angewählt, oft auch in voller Klassenstärke. Französisch als erste Fremdsprache zu wählen hat viele Vorteile. Mit der formenreicheren Sprache zu beginnen, führt dazu, dass die SchülerInnen ein komplexeres Verständnis dafür bekommen, wie eine Sprache aufgebaut ist und funktioniert. Die zweite Fremdsprache (Englisch) ist für sie dann erfahrungsgemäß ein Kinderspiel. Häufig haben die Kinder der Sprachenklasse den Rückstand in Englisch schon nach wenigen Lernjahren aufgeholt, aber fast immer behalten sie ihren Vorteil in Französisch gegenüber den anderen. In Klasse 5 und 6 wird das Fach Englisch zudem zusätzlich zweistündig unterrichtet, um die Kontinuität des Englischunterrichts aus der Grundschule aufrechtzuerhalten. Das Arbeitsheft unseres neuen Lehrwerkes ist speziell für jüngere Schüler*innen gemacht und bietet vielfältige Möglichkeiten, Französisch spielerisch und sehr kommunikativ zu lernen. Auch für das Erlernen der Aussprache gilt, je jünger, desto besser.

Wenn wir einen Blick auf den späteren Nutzen von fundierten Französischkenntnissen werfen, dann fällt zunächst unsere besondere Beziehung zu Frankreich auf. Frankreich ist unser größter Nachbar und wichtigster politischer und wirtschaftlicher Partner. Die deutsch-französische Freundschaft ist von zentraler Bedeutung für den europäischen Gedanken; Austausch und Zusammenarbeit funktionieren nur, wenn die Nachbarn sich kennen und verstehen – die gleiche Sprache sprechen. Die europäischen Gremien haben Französisch als Verkehrssprache. In vielen Bereichen werden gute Englischkenntnisse heutzutage vorausgesetzt. Mit zusätzlichen fundierten Französischkenntnissen kann man sich hingegen deutlich von Mitbewerber*innen absetzen – wenn diese nicht sogar ebenfalls vorausgesetzt werden. Französisch ist zudem viel stärker verbreitet, als man im ersten Moment denkt. Auch in Belgien, der Schweiz, Luxemburg sowie in Kanada, der Karibik und in Teilen Afrikas ist Französisch Muttersprache – Französischkenntnisse sind insofern wahre Türöffner auf Reisen weltweit und nicht umsonst ist Französisch eine der am häufigsten verwendeten Sprachen in Internet, Kultur und Handel. Französisch bei uns als erste Fremdsprache in der Sprachenklasse: Das bedeutet eine besondere Wahlmöglichkeit und eine tolle Chance!

DELF

Möglichkeit eines anerkannten, schulexternen Französisch-Sprachdiploms

Innerhalb des regulären Französischunterrichts haben alle Schüler*innen, die Französisch als erste oder zweite Fremdsprache gewählt haben, die Möglichkeit, sich auf das Diplôme d’Etudes en Langue Française (DELF) vorzubereiten. Dieses französische Sprachendiplom wird mehrmals im Jahr verliehen, und zwar an SchülerInnen, die erfolgreich an einer externen DELF-Prüfung teilgenommen und ihr Können im Sprechen, Leseverstehen, Hörverstehen und Schreiben bewiesen haben (Niveaustufen A1 bis B2). Die DELF-Diplome werden bei Arbeitgebern international anerkannt und haben bei späteren Bewerbungen Gewicht und Aussagekraft über die erworbenen sprachlichen mündlichen und schriftlichen Kompetenzen. Unser Französischunterricht bereitet auf die Prüfungen vor und unser kommunikativ orientiertes Lehrbuch bietet gezielte Übungen an, um sich selbst auf die DELF-Prüfungsformate vorzubereiten.

Außerdem nimmt das WoBo seit dem Schuljahr 2019/20 am Pilotprojekt DELF-Option in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, dem Centre Culturel Français in Kiel und französischen Bildungsministerium teil. In diesem Rahmen lassen sich Französischlehrkräfte der Schule zu Prüfer*innen des DELF ausbilden. Alle Schüler*innen des E-Jahrgangs nehmen am schriftlichen Teil der DELF-Prüfung teil. Die Prüfung ersetzt die Klausur in dieser Jahrgangstufe. Erreichen die Schüler*innen die erforderliche Punktzahl, haben sie die Möglichkeit, gegen eine geringe Prüfungsgebühr, die das Institut Français erhebt, auch den mündlichen Teil der DELF-Prüfung in der Schule bei den ausgebildeten Lehrkräften abzulegen und so das DELF-Zertifikat auf dem Niveau B1 zu erwerben. Ein sinnvolles Ziel für Schüler*innen, die das Fach nach der 10. Klasse eventuell abgeben! Es stärkt den Schwerpunkt „Sprechen“ im Fach Französisch weiter und eröffnet Perspektiven für die weitere Verwendung der Sprache im Leben!

Schlüssel zur Vergangenheit und Zukunft Europas

Die Schüler können Latein am WoBoGym als zweite Fremdsprache ab Klasse 7 (bzw. als Wahlpflichtfach ab Klasse 9) wählen. Im heutigen Lateinunterricht spielen neben der intensiven Beschäftigung mit Sprache und Grammatik auch Altertumskunde, Geistes- und Kulturgeschichte eine wichtige Rolle. Das modern aufbereitete Lehrbuch „Roma“ für die zweite Fremdsprache macht die Schüler mit den Grundlagen unserer gemeinsamen europäischen Kultur vertraut. Dazu gehört die Beschäftigung mit antikem Stadt- und Landleben ebenso wie die Auseinandersetzung mit der Mythologie sowie technischen, künstlerischen und literarischen Errungenschaften der Römer. Dabei wird deutlich, wie sehr unsere Moderne von Vorstellungen geprägt wird, die Menschen schon vor mehr als 2000 Jahren gedacht und entwickelt haben. Lateinunterricht ist aber auch wegweisend für unsere Zukunft. Aus der lateinischen Sprache haben sich die modernen romanischen Sprachen (Italienisch, Französisch, Spanisch etc.) entwickelt, und auch ein großer Teil des englischen Vokabulars ist lateinischen Ursprungs. Auch hat das Arbeiten mit digitalen Medien im Lateinunterricht neben den traditionellen Inhalten seinen festen Platz. Wer Latein lernt, erwirbt sich einen sprachlichen Grundstock für sein Leben:

  • Leichterer Zugang zu moderneren Fremdsprachen, gerade im späteren Berufsleben,
  • besseres Verständnis von Fremdwörtern,
  • fundiertes Verständnis der eigenen Muttersprache,
  • das LATINUM als wichtige Voraussetzung für viele Studiengänge.

Um das Lernen im Schulalltag lebendig zu gestalten, wird der Unterricht durch Spiele, Filme, Exkursionen, Projekte u. a. ergänzt und illustriert.

Lisa Fröhling & Hauke Guhl

Das Fach Spanisch wird bei uns im Wahlpflichtbereich als 3.Fremdsprache angeboten, und zwar entweder in der Mittelstufe ab der 9.Klasse (unter G8 ab Klasse 8) oder zu Beginn des sprachlichen Profils der Oberstufe im E-Jahrgang. Somit besteht die Chance auf 3 bzw. 5 Jahre Spanischunterricht und auf eine Abiturprüfung im Fach Spanisch, und zwar mündlich oder im Rahmen des Sprachprofils auch schriftlich.

Als Fremdsprache ist Spanisch nicht nur am WoBo sehr beliebt und dafür gibt es gute Gründe:

  • Weltsprache mit etwa einer halben Milliarde Muttersprachlern, vor allem in Lateinamerika
  • Sprache der größten und am schnellsten wachsenden Minderheit in den USA, der Hispanics
  • Amts- und Arbeitssprache in über 20 Ländern und in zahlreichen internationalen Institutionen wie der EU und der UNO
  • Landessprache in einem der beliebtesten Reiseländer der Deutschen: Spanien.

Kenntnisse im Spanischen erleichtern den Zugang zu den anderen romanischen Sprachen wie Französisch, Portugiesisch, sodass diese leichter verstanden und gelernt werden. Dadurch eröffnet sich für die Schüler*innen ein großer Teil des Mittelmeerraums, Portugiesisch oder Italienisch Sprechende verstehen Spanisch i.d.R. mühelos. Latein- und Französischschüler*innen wiederum profitieren durch einen leichteren Zugang zur Sprachstruktur und zum Wortschatz des Spanischen. Zudem ist das Spanische eine Sprache, deren Schriftbild wenig vom gesprochenen Wort abweicht.

Wie in jeder modernen Fremdsprache geht es in den ersten Lernjahren im Spanischunterricht vor allem um das schnelle Zurechtfinden in alltäglichen Kommunikationssituationen, also um typische Gespräche und Dialoge, neben der Vermittlung grammatikalischer und landeskundlicher Grund-kenntnisse. Dabei werden sowohl Spanien als auch Lateinamerika behan-delt, also auch regionalsprachliche Varianten berücksichtigt.

Spanisch ist eine gesprochene Sprache, daher ist der Spanischunterricht mit dem Englisch- oder auch Französischunterricht vergleichbar, in dem die Schülerinnen und Schüler bereits Erfahrungen gesammelt haben.

Wichtigstes Ziel ist also die Ausbildung der kommunikativen Kompetenz, das heißt der Fähigkeit, den Gesprächspartner, die Gesprächspartnerin zu verstehen und sich selbst aktiv auf Spanisch zu verständigen.

Marcus Daumann