Die Geographie ist eine Raumwissenschaft, die sich grundsätzlich mit der Frage beschäftigt, wie bestimmte Phänomene im Raum angeordnet sind. Das Fach Geographie wird dabei heute nicht mehr als Länderkunde im Sinne von “Stadt – Land – Fluss” aufgefasst, sondern es werden problemorientierte Themen anhand von regionalen Beispielen analysiert. Dabei geht es einmal um physisch-geographische Themenbereiche, wie Plattentektonik, Entstehung von Lagerstätten, natürliche Ökosysteme und ihre Gefährdung oder Wasser als natürliche Ressource. Auch klimatologische Themen werden in ihrer Tragweite behandelt, wie Klimawandel, atmosphärische Prozesse, lokale Windsysteme. Der thematische Schwerpunkt sowohl in der SEK I, als auch in der SEK II liegt jedoch in der Sozial- und Wirtschaftsgeographie.

Die zentralen Fragestellungen sind dabei folgende:

Diagnose:

  • Wie sind natürliche und vom Menschen geschaffene Phänomene im Raum angeordnet und warum?
  • Welche Auswirkungen und Probleme entstehen für den Menschen und die Umwelt?
  • Welche Ursache-Wirkungsgefüge bestehen?

Prognose:

  • Wie könnte sich die Situation in der Zukunft entwickeln?

Therapie:

  • Wie könnten Lösungsansätze für mögliche Probleme aussehen?

Dabei betrachtet der geographische Ansatz vor allem die Standortbedingungen, denen der wirtschaftende Mensch ausgesetzt ist, sowie die Raumwirksamkeit seines Handels.

Es versteht sich von selbst, dass neben der Lehrbucharbeit auch viel mit aktuellen Statistiken, Karten, Kartensystemen, Texten, Graphiken und Filmen gearbeitet wird, denn die Statistiken von Lehrbüchern veralten schnell. Auch Exkursionen in das Hamburger Umland werden projektbezogen immer wieder gerne organisiert.

E. Kluth

„Ich lerne heute aus der Geschichte für die Zukunft!“

Geschichte ist bei uns nicht „veraltet und verstaubt“, sondern soll helfen, unsere heutige Welt zu verstehen. Aktuelle Ereignisse, Probleme und Konflikte in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sind ohne ihre Vorgeschichte und die historischen Ursachen nicht verständlich. Unsere Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich daher mit Geschichte, um die Gegenwart zu verstehen, und sie lernen, kritisch zu analysieren, um eine eigene Orientierung für ihr Handeln als Mitglieder der Gesellschaft zu gewinnen.

Das Fach Geschichte wird in der Unter- und Mittelstufe bis auf die 7. Klasse durchgehend unterrichtet. In der Oberstufe kann Geschichte entweder im gesellschaftswissenschaftlichen Profil als Profilfach gewählt werden oder es wird in den anderen Profilen durchgehend auf grundlegendem Niveau unterrichtet.

Dabei ist Geschichte bei uns kein langweiliges Auswendiglernen von Jahreszahlen und Ereignissen. Vielmehr werden im Unterricht die verschiedensten Geschichtsquellen wie Reden, Briefe, Tagebucheinträge, Zeitungsartikel, Flugblätter, Plakate behandelt oder auch Bilder wie zum Beispiel Gemälde, Karikaturen, Comics oder Fotos untersucht. Zunehmendes Gewicht gewinnen Schaubilder, Mindmaps und der Einsatz von Filmen. Die Unterrichtsformen sind sehr vielfältig und umfassen vor allem auch Präsentationen, Projekte und Rollenspiele. Und all das zielt darauf, zu diskutieren, wie wir historische Ereignisse beurteilen und bewerten. Dabei stellen wir oft Bezüge zu aktuellen Ereignissen her.

In der Unter- und Mittelstufe wird Geschichte der Chronologie folgend unterrichtet, wobei nicht alle Ereignisse gleich stark behandelt, sondern Schwerpunkte gesetzt werden. Für den Geschichtsunterricht der Oberstufe bestehen inhaltliche Schwerpunkte wie zum Beispiel Migration, Menschenrechte oder Diktatur und Demokratie, welche jeweils in ihrer geschichtlichen Entwicklung betrachtet werden.

Durch Exkursionen, Zeitzeugenveranstaltungen und die Möglichkeit der Teilnahme an Geschichtswettbewerben bemühen wir uns als Fachschaft, die Auseinandersetzung mit Geschichte für die Jugendlichen anschaulicher und lebendiger zu gestalten. Durch das seit 2009 in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Neuengamme durchgeführte Projekt „Schülerinnen und Schüler führen Schülerinnen und Schüler“ ermöglichen wir zudem den Profilklassen eine ausführliche eigene Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus sowie die Erfahrung, als Expertinnen und Experten jüngere Klassen mit dem Thema in Kontakt zu bringen.

„Wer die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten will, der muss die Geschichte kennen!“

Fachschaft Geschichte

In diesem Fach werden Themen und Fragestellungen aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft behandelt. Das Ziel des Unterrichts ist es durchgängig, die Schülerinnen und Schüler zu begründeten, also auf der Abwägung von Argumenten basierten, politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Urteilen zu befähigen, sodass sie zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern heranwachsen können. Damit wird auch schon die besondere Bedeutung des Faches deutlich, denn aus keinem anderen Fach sind die Inhalte so durchgängig und ausdauernd und immer aufs Neue in den Medien und in aller Munde. Wirtschaftliche Trends, politische Entwicklungen und gesellschaftliche Phänomene betreffen letztlich jeden. Das Fach wurde 1995 am Wolfgang-Borchert-Gymnasium eingeführt und wird in den Klassenstufen 9 bis 12 (Q1) bzw. 13 (Q2) unterrichtet. Je nach Profil wird das Fach bis zum Abitur erteilt und kann als mündliches Prüfungsfach gewählt werden. Darüber hinaus besteht im 9. Jahrgang ein Wahlpflichtangebot, in dessen Rahmen die Möglichkeit besteht, an verschiedenen Wettbewerben teilzunehmen, z. B. dem „Wettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung“. Ab dem Schuljahr 2023/2024 nimmt das Wolfgang-Borchert-Gymnasium erneut an bundesweiten Wettbewerb „Jugend debattiert“ teil, der zwar fächerübergreifend stattfindet zugleich aber einen besonderen Stellenwert für das Fach Wirtschaft/Politik hat.

Während der Sekundarstufe I (9. + 10. Klasse) lernen die Schülerinnen und Schüler zunächst Grundlagen des politischen und gesellschaftlichen Zusammenlebens in Deutschland kennen. Dabei geht es darum, die eigene Gemeinde bzw. den eigenen Kreis kennenzulernen. Im weiteren Verlauf wird die Perspektive erweitert, sodass auch Landes- und Bundespolitik in den Blick genommen werden. Insbesondere zu Wahlkampfzeiten (Kommunal-, Landtags-, Bundestags- oder auch Europawahlen) setzen sich die Schülerinnen und Schüler verstärkt mit den Inhalten unterschiedlicher Parteien auseinander und untersuchen diese kritisch. Des Weiteren werden wirtschaftliche Themen behandelt. Hier untersuchen die Lernenden vor allem das wirtschaftliche System Deutschlands und lernen Grundzüge des Wirtschaftens kennen. Ergänzend zum Betriebspraktikum, welches durch Geografie begleitet wird, werden erste Aspekte des Betriebswirtschaft untersucht.

Während der Sekundarstufe II werden die in der Sekundarstufe I bereits erworbenen Kompetenzen vertieft und darauf aufbauende Themenfelder differenzierter betrachtet. Auch hier ist es das Ziel, Urteile im Bereich von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft formulieren zu können. In der Qualifikationsphase (Q1) absolvieren alle Schüler ein zweiwöchiges Wirtschaftspraktikum, bei dem sie, neben ihrer persönlichen beruflichen Orientierung, vor allem die Möglichkeit haben, sich in der „Realwirtschaft“ mit wirtschaftlichen oder sozialen Fragen vor Ort auseinanderzusetzen. In diesem Sinne bietet das Fach insgesamt eine Art Orientierungshilfe, indem man sich dort mit eigenen und gesellschaftlichen Normen und Werten auseinandersetzen kann, Kenntnisse über Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erwirbt und methodisches Lernen erfahren kann. Eng verknüpft mit dem Fach Wirtschaft/Politik werden die Schülerinnen und Schüler hierbei im Fach Berufsorientierung begleitet.

Patrick Husfeldt und Meike Claaßen