Schülergruppe steht vor großem Plakat am Flughafen
Ankunft am Flughafen, traditionelles Foto vor dem Luftbild der Bucht von Vigo mit Lehrern

Mittwoch, 12.März 2025 nach Christus, 6:00 Uhr morgens, das gesamte Wolfgang-Borchert-Gymnasium und seine Schülerschaft im nordgermanischen Halstenbek liegen noch im Tiefschlaf…

Das ganze WoBo? Nein! 12 unbeugsame Schüler/innen unter der Leitung von Helle Stehn und Marcus Daumann sind bereits gerüstet für die Besteigung eines iberischen Luftgleiters, auf ihrer Mission in den keltisch geprägten Nordwesten der Iberischen Halbinsel.

„Schüleraustausch mit Vigo in Nordwestspanien“ ist der offizielle Titel der Mission, doch worum geht es wirklich?

Natürlich um die Eroberung der nordwestiberischen Hafenstadt Vigo mit ihren 300.000 Einwohnern, von den Römern einst als Vicus an einer wunderschönen Atlantikförde gegründet. Genauer gesagt: Die Eroberung der Herzen ihrer Gastgeber/innen, Schüler und Schülerinnen der Erziehungsanstalt Politécnico de Vigo. Und das Leben wird in der nächsten Woche nicht leicht für die jungen Iberer und die Anführer/innen ihrer Bildungsfestung im Herzen der Stadt. Doch wie schön in römischen Zeiten oder in den Jahren zuvor seit etwa 2011 nach Christus werden sie gar nicht erst gegen die germanischen Invasoren kämpfen, sondern uns mit Ihrer Gastfreundschaft und ihrem Humor an historischer Stätte überwältigen, oder? Aber lest doch selbst:

Stimmen zum Spanienaustausch 2025

Weil es eine tolle Möglichkeit ist, dein Spanisch zu verbessern, eine neue Kultur kennenzulernen und neue Freundschaften zu schließen. Du erlebst den Alltag in einer Gastfamilie, entdeckst eine schöne Stadt und sammelst viele unvergessliche Erinnerungen. Außerdem lernst du, selbstständiger zu sein und aus deiner Komfortzone herauszukommen. (Afaf)

Der Spanienaustausch ist eine tolle Chance um deine Spanischkenntnisse auf die Probe zu stellen und eine andere Kultur mitzuerleben. (Nicole)

Du hast dort die Gelegenheit, die spanische Kultur intensiv kennenzulernen, deine Sprachkenntnisse erweitern und nicht nur aktiv zu sprechen, sondern bist ständig von ihr umgeben, wodurch du wunderbar dein Hörverstehen schulen kannst. Nicht zu vergessen sind natürlich die meist sehr netten Menschen, die du dort kennenlernst und mit denen du neue Freundschaften schließen kannst. (Johann)

Zuallererst verbesserst du natürlich deine Sprachkenntnisse, weil du Spanisch bzw. Englisch auch im Alltag sprechen wirst, womit du schneller und einfacher Fortschritte machst, da du sozusagen den ganzen Tag die Sprache lernst.

Außerdem lernst du viel über die spanische Kultur, Gewohnheiten und Geschichte. Ich schätze, dass du auch langfristig Kontakte im Ausland erhalten wirst, die vor allem später nützlich werden könnten. (Pío)

Die Natur in Vigo, die Kombination aus Meer, Stränden und grünen Landschaften macht die Stadt besonders und gibt ihr eine entspannte und angenehme Atmosphäre. (Afaf)

Die Nachmittage am Strand, da wir als Gruppe gemeinsam was gemacht haben und viel Spaß hatten, z.B beim Basketball spielen. (Nicole)

Definitiv die Zeit am Strand mit meinen Freunden und deren Austauschpartnern/innen und generell die freie Zeit, auch am Wochenende, da wir die Möglichkeit hatten ausschließlich das zu tun, was wir gerne wollen und gleichzeitig viele verschiedene Ort in der Stadt besuchen konnten.
Außerdem hat mir der Ausflug nach Cangas, einem Küstenort auf der gegenüberliegenden
Seite der Meeresbucht von Vigo, sehr gefallen, da die Küste, an der wir entlang spaziert sind, besonders schön war. (Johann)

Am besten fand ich das Wochenende mit den Familien, weil man selbst mit ihnen entschieden hat, welche Sehenswürdigkeiten interessant sind. Die Klassenausflüge waren dennoch sehr interessant, besonders der Küstenort Cangas, der Park mit der Festungsanlage El Castro und die Altstadt von Santiago de Compostela. Die gemeinsamen Tage in der spanischen Schule waren auch sehr unterhaltsam. (Pío)

Wie offen und freundlich die Menschen dort sind. Egal ob in der Gastfamilie oder in der Schule, alle waren sehr nett und haben uns direkt aufgenommen. Ich dachte, es könnte schwieriger sein, Kontakte zu knüpfen, aber es war viel einfacher als erwartet. (Afaf)

Die Art und Weise wie die Spanier gelebt haben, ihre Einstellung zum Leben.Sie hatten einen sehr ruhigen, lockeren entspannten Lebensrhythmus, der mir sehr gefallen hat. (Nicole)

Vigo ist eine sehr hügelige Stadt ist, was mir vorher nicht bewusst war und was einige Busfahrten etwas unangenehm gemacht hat. (Johann)

Das Wetter. Als wir im März dort waren, haben wir eine ziemlich gute Woche erwischt. Erwartet hatte ich Temperaturen zwischen 10 – 15 Grad Celsius, zum Schluss waren es jedoch eher 20 Grad.

Es war eine super Gelegenheit, um neue Leute kennenzulernen und sich sozial weiterzuentwickeln. Meine Austauschpartnerin war sehr nett, und ich konnte viele neue Erfahrungen sammeln. Es war nicht nur eine Reise, sondern eine Möglichkeit, echte Verbindungen zu anderen Menschen aufzubauen und die spanische Kultur hautnah zu erleben. Vielen Dank und liebe Grüße. (Afaf)

Es war wirklich einfach toll, alle dort waren super nett, sowohl die Lehrer als auch die Schüler und die Kommunikation hat extrem Spaß gemacht, auch wenn wir manchmal auf Englisch reden mussten, hat es uns allen viel Spaß gemacht. Ich kann den Austausch wirklich nur wärmstens empfehlen. (Nicole)

Zum Essen kann ich „Pulpo a la gallega“(Galizischen Tintenfisch) und „Churrasco“ (Grillfleisch) sehr empfehlen. Man sollte sich auch keine Sorgen machen eine schlechte Gastfamilie zu erwischen, weil zumindest bei unserem Austausch jede Familie sehr nett und gastfreundlich war. (Pío)

Tagesberichte

Mittwoch

Kaum in Vigo gelandet und wieder im Besitz unserer Koffer machen wir ein erstes Gruppenfoto vor einem Luftbild von Vigo an der Gepäckausgabe. Dann beginnt das Abenteuer: Am Ausgang warten unsere Gastfamilien und schnappen sich ihre „Beute“: Je Familie ein Koffer und eine/n Spanischschüler/in vom WoBo, gespannt und aufgeregt angesichts des ersten gemeinsamen Nachmittags mit unserer Gastfamilie bis zum ersten offiziellen Termin, dem Treffen in der Schule am nächsten Tag. Wie gut werden wir uns verstehen? Wie verständigen? Eher auf Spanisch oder Englisch? Was wird anders sein als zuhause? Wir sind gespannt…

Schülergruppe steht am Flughafen vor einem großen Plakat von Vigo
Ankunft am Flughafen, Gruppenfoto vor dem Luftbild der Bucht von Vigo

Donnerstag (Pio)

Schülerinnen und Schüler auf dem Oberdeck der Fähre von Vigo nach nach Cangas
Schülerinnen und Schüler auf dem Oberdeck der Fähre von Vigo nach Cangas mit Blick auf die Stadt
Auf dem Oberdeck der Fähre von Vigo nach Cangas

Der erste Tag verlief problemlos, alle fühlen sich wohl und sind zufrieden. Heute machen wir einen ersten Schulausflug: Mit dem Schiff geht es vom Hafenanleger in Vigo nach Cangas de Morrazo auf der anderen Seite der langen Meeresbucht von Vigo. hier besuchen wir eine verlassene Fabrikanlage, die früher Meeresfrüchte verarbeitete und spazieren eine Weile weiter an der wunderschönen Küste entlang nach Westen und wieder zurück nach Cangas. Danach fahren wir mit dem Boot zurück nach Vigo, essen im Einkaufszentrum etwas zu Mittag und kaufen uns anschließend Käppis. Wegen des guten Wetters machen wir noch einen Abstecher an den langen Stadtstrand Samil, wo nur ein paar Mutige ins kalte Wasser gehen und wir Basketball spielen und Sandburgen bauen.

Gräser und Blumen vor Pfützen im Brandungsbereich
schroffe Felsen im Brandungsbereich, im HIntergrund ein Boot
Impressionen der Küstenwanderung an der Bucht von Vigo

Freitag (Herr Daumann)

Begrüßungsveranstaltung - Vortrag über die Stadt Vigo
Begrüßung in der Aula mit einem Vortrag über unsere Gastschule und ihre Stadt

Die Direktorin der Schule begrüßt uns herzlich in der Aula unserer Gastschule, zusammen mit unseren Gastschülern und einer Schülergruppe aus Poznan in Polen, die als weitere Gastschulgruppe zeitgleich mit uns in Vigo verweilt. Der im Anschluss geplante Besuch beim Bürgermeister, jedes Mal eine Show, weil Liebhaber großer Worte und Empfänge im Rathaus, entfällt leider dieses Mal, weil er kurzfristig einen auswärtigen Termin hat. Die Stadtverwaltung entschädigt uns mit einem kostenlos zur Verfügung gestellten Doppeldeckertouribus und einer Rundfahrt durch die Stadt, die am Park und Aussichtspunkt O Castro endet.

Auf diesem Festungsberg werden wir durch unterirdische Tunnel in einen Vorführraum geführt, wo ein Kurzfilm uns in die umkämpfte Geschichte der Festung und der Stadt einführt.

Danach genießen wir bei bestem Wetter die Panoramablicke von den Festungsmauerresten im Park auf die uns zu Füßen liegende Stadt, ihren Hafen und die Meeresbucht von Vigo.

Am Rathaus erhalten wir zum Start ins Wochenende noch ein paar kleine Gastgeschenke, dann startet das Wochenende in den Gastfamilien mit individuellen Programmen und Ausflügen…

Im Park der Festung von O Castro im Herzen der Stadt: Historische Führung durch die Festungsreste und Blick auf den Hafen von Vigo

Samstag (Johann)

Mit meiner und den Gastfamilien einiger Freunde fahren wir nach Baiona, einer schönen Küstenstadt südlich von Vigo. Dort besuchen wir bei bestem Wetter das Monument La Virgen de la Roca, von dem aus man einen beeindruckenden Blick auf den Atlantik hat. Danach spazieren wir Richtung Meer sowie um die historische Festung Castelo de Monterreal, die auf einer kleinen Halbinsel liegt. Von dort aus kann man ebenfalls den Atlantik sehen und einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten. Der Tag endet damit, dass wir am Strand sitzen und auf einem Basketballplatz am Strand Basketball spielten, bevor es wieder zurück nach Vigo geht.

Sonnenuntergang über dem Meer
Sonnenuntergang am Hafen von Vigo

Sonntag (Nicole)

Blick auf den Rio Mino
Drei Personen gehen am Steilufer des Flusses Rio Mino
Am Grenzfluss Río Miño zwischen Portugal und Spanien

Nach einem entspanntem Start in den Tag mit Churros, also spanischem Spritzgebäck, zum Frühstück macht sich meine Gastfamilie mit mir auf den Weg über die Grenze nach Portugal um dort den Vormittag zu verbringen und ein altes Castro zu besuchen, also eine historische keltische Siedlung. Nach dem Besuchen eines kleinen Städtchens wandern wir zwei Stunden in den portugiesischen Bergen und fahren zum Mittagessen in den Grenzort La Guarda, wo wir bei tollstem Wetter in einem kleinen Restaurant am Meer Paella essen. Anschließend besuchen wir im selben Ort das ehemalige keltische Dorf und mein Gastvater erzählt die Geschichte dahinter. Weiter oben auf dem Berg befindet sich ein interessantes Museum. Anschließend fahren wir nach Ponteareas in den Wald, wo die Mutter meiner Gastfamilie Legenden zu dem Ort erzählt. Am Abend gehen wir in eine Bowlingbar, schauen das Fußballspiel FC Barcelona gegen Atletico Madrid und essen Pizza.

Montag (Henri)

Unser Tag beginnt mit einer anderthalbstündigen Busfahrt von Vigo nach Santiago de Compostela, der weltberühmten Pilgerstadt weiter nördlich in Galizien. Dort angekommen, laufen wir direkt zum Vorplatz der berühmten Kathedrale. Wir bekommen eine erste Einführung in die Geschichte der Stadt und erkunden die Altstadt, ein Kloster und dann auch die Kathedrale von innen: Sie ist riesig, in der Mitte hängt ein großer Weihrauchkrug, der Altar ist mit Gold geschmückt. In den Seitengängen gibt es viele Beichtstühle, und unter dem Altar einen kleiner Keller mit einem Grab. Nun ist es Zeit für eine Mittagspause in der Altstadt. Unsere restliche Freizeit verbringen wir mit einem Volleyballspiel im Park, bis wir wieder mit dem Bus zurück nach Vigo fahren. Nach einer Runde Bowling essen wir zusammen mit unserer Gastfamilie zu Abend.

Blick aus einem Torbogen auf die Kathedrale von Santiago de Compostella
Die weltberühmte Kathedrale in der Altstadt von Santiago de Compostela

Dienstag (Freddy, Linus)

Schülergruppe um Tisch mit verschiedenen selbstgemachten Tapas
Schülerinnen und Schüler stehen in zwei Reihen zum Tanzen bereit
Tanz und Tapas im Innenhof unserer Partnerschule

Heute wird auf dem Schulhof gespielt und getanzt, sogar galizisch: Nach kurzer Vorführung eines einheimischen Ringelreihentanzes, angeleitet von der spanischen Lehrerin Pilar im traditionellen Kleid, sehen wir uns kurz darauf auch in Zweierreihen gegenüber und versuchen uns ebenfalls daran, mit gemischtem Erfolg und viel Gelächter. Auch die Austauschgruppe aus Polen und wir werden nach einer Tanzeinlage gefragt und eine Kleingruppe rettet uns mit einer improvisierten Vorführung.

Danach wird gespielt: Es geht um Geschicklichkeit und Schnelligkeit, aber vor allem um viel Spaß und Nähe, z.B. beim Laufen auf Stelzen, Holzpflöcken oder Werfen von Bierdeckeln und auf Dosen. Zur Belohnung gibt es ein von unseren Gastschülern mitgebrachtes Tapasbuffet.

Es folgt eine kurze Rallye in Teams durch den Stadtteil der Schule, jeder Stationsort enthält einen Hinweis auf das nächste Etappenziel, am Ende geht es wieder zurück zur Schule.

Dann teilen wir uns in zwei Gruppen auf und nehmen am Unterricht teil, Englisch oder Geographie. Ich bin in der Englischgruppe, wo wir in Kleingruppen das Verhalten mehrerer Personen in einer Konfliktsituation bewerten und diskutieren. Da es der letzte Tag vor der Abreise ist, machen wir noch ein Video, in dem wir über unsere Erfahrung mit dem Austausch berichten.

Am Nachmittag haben dann alle Freizeit, manche gehen schon mal nach Hause um zu packen, andere etwas essen, aber am Abend treffen wir uns dann nochmal alle am Strand und picknicken, um den letzten Abend vor der Abreise zusammen zu verbringen.