Bericht vom Planspiel „Kommunalpolitik – Ohne Jugend ist kein Staat zu machen“ der Friedrich-Ebert-Stiftung am Wolfgang-Borchert-Gymnasium

Vom 27. Februar – 3. März 2017 fand zum zweiten Mal das Planspiel „Kommunalpolitik – Ohne Jugend ist kein Staat zu machen“ der Friedrich-Ebert-Stiftung am Wolfgang-Borchert-Gymnasium statt. Ermöglicht, organisiert und angeleitet von der Ortsjugendpflegerin Frau Spitzar sowie der Wipo-Fachschaft und Teamer_Innen der Friedrich-Ebert-Stiftung nahmen dieses Jahr die Klassen 9b und 9c aktiv teil.

Nachdem die Schüler_Innen am Montag, den 27. Februar 2017 zunächst die echte Gemeinderatssitzung als Gäste besuchten, erarbeiteten sie tags darauf eigene Anfragen und Anträge mit Hilfe der Halstenbeker Gemeindevertreter_Innen.

Am Freitag, dem 3. März 2017, war es endlich soweit. In der Aula des Wolfgang-Borchert-Gymnasiums schlüpften die Schüler_Innen in die Rolle der Gemeindevertreter_Innen und simulierten eine Sitzung. Doch das Gefühl, etwas zu simulieren verschwand sowohl bei den Teilnehmer_Innen als auch beim Publikum schnell: Dies lag zum Einen an der Mitwirkung des Halstenbeker Bürgermeisters Herr Claudius von Rüden und der Tatsache, dass wie im echten Leben der Bürgervorsteher Herr Helmuth Ahrens die Sitzung leitete, wobei Frau Klinck das Protokoll führte. Zu nennen ist jedoch ebenfalls die Haltung der Wobo-Schüler_Innen: Gab es letztes Jahr noch engagierte und manchmal auch vor Witz sprühende Debattenbeiträge, schien die diesjährige Simulation von dem Wunsch getragen, demokratische Mitwirkung auf kommunaler Ebene so ernst wie möglich zu nehmen. Die Schüler_Innen der 9b und der 9c wollten ihre Sache gut machen, ja, sogar besser als gut. Die intensive Beschäftigung mit der Thematik und die perfekte Vorbereitung durch die Gemeindevertreter_Innen hatten ihren Ehrgeiz geweckt, das Setting der Aula tat sein Übriges.

„Die könnten den Gemeinderat sofort übernehmen“ und „Selten habe ich Schüler_Innen erlebt, die so gut begründen und so umsichtig argumentieren können.“ waren spontane Äußerungen des Publikums direkt nach der Simulation. Die Wobo-Schüler_Innen haben mit ihrer Höflichkeit, ihrem Interesse und ihrer Fähigkeit zur Perspektivübernahme beeindruckt. Sei es zum Thema „Spiegel in der Sporthalle“ oder „Sitzmöglichkeiten am Rückhaltebecken“, pro und contra „Videoüberwachung“ oder Gedanken über einen umweltbewussten Energiekonsum („Wann werden Straßenlaternen eigentlich abgeschaltet?“): die Schüler_Innen argumentierten sprachlich präzise und lieferten jeweils passgenau und lebendig Beispiele für ihre Position. Fast schon zu kostenbewusst, wollten sie so nah an der Realität wie nur möglich sein, und durchlebten dabei wie nebenbei alle möglichen Wege ihrer Anträge: Von der Annahme und Ablehnung über den Ergänzungs- und Änderungsantrag bis hin zur Beauftragung des zuständigen Ausschusses.

Nach zwei Zeitstunden werden Gemeindevertreter_Innen wieder Schüler_Innen, wenn auch angeregte Schüler_Innen, und wollen dringend ihren Bus bekommen („Sollte der Bus öfter fahren?“ „Wer bezahlt das?“ „Das muss im Ausschuss besprochen werden!“). Wie gut, dass sich alle schnell an das gemeinsame Aufräumen machen, damit der Sitzungssaal wieder Aula werden kann. Und natürlich haben wir das Licht ausgemacht.


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