Reisetagebuch La Réunion Teil 7: Der Vulkan

Neues von der Insel – Unser Ausflug zum Vulkan Piton de la Fournaise

Montag, 18. November, 8.00 Uhr, Trois Bassins: Wir traffen uns gemeinsam mit unseren Austauschpartnern vor der Schule. Die Vorfreude und Erwartung war jedem im Gesicht abzulesen, denn auf dem Programm stand der wohl spektakulärste Ausflug: die Besichtigung des Piton de la Fournaise! Der Piton de la Fournaise ist 2632m hoch und der aktive der beiden Vulkan der Insel. Zuletzt brach er 2007 und 2010 aus.

Mit diesem Vorwissen machten wir uns auf den Weg nach Süden. Mit dem Bus fuhren wir die Straße zwischen den beiden Vulkanen entlang, immer mit dem Fotoapparat in der Hand. Die Route führte uns zu einem Aussichtspunkt über dem Grand Bassin und wir legten einen ersten Stopp ein. Das Grand Bassin ist ein großes Tal, in das keine Straße hineinführt. Die Bewohner werden durch einen Lift mit Lebensmitteln versorgt.

Nach einem kurzen Aufenthalt ging es weiter, immer dichter zum Piton de la Fournaise. Die Straße verlief nach einigen Serpentinen direkt an der äußeren Caldera. Bei einer kleinen Pause erkärte Herr Daumann, unser Vulkanexperte, uns den Unterschied zwischen einer Caldera und dem Krater: Nachdem bei einer großen Explosion viel Lava aus dem Krater geschleudert wurde, sind die Lavakammern im Vulkaninneren leer. Die Vulkanspitze sackt also ab und bildet die Caldera, die einen Durchmesser von mehreren Kilometern haben kann.

Der letzte Teil der Strecke war erneut geprägt von vielen Serpentinen, jedoch hatte sich die Landschaft stark verändert. Statt grünen Feldern und Bäumen sahen wir rotbraunen Sand und Felsen. Am Pas de Bellecombe, einem Aussichtspunkt am Rand der kleinsten und jüngsten Caldera, angekommen, mussten wir feststellen, dass es in über 2000m Höhe doch recht kühl werden konnte. Entschädigt wurden wir mit einem atemberaubenden Blick auf den Vulkankegel des Piton de la Fournaise.

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Bei strahlend blauen Himmel genossen wir die Aussicht und öffneten die von der Schule vorbereiteten Picknickboxen, die uns die Jungs freundlicherweise tagtäglich überallhin schleppen. Nach einer kleinen Stärkung bereiteten wir uns – mit viel Sonnencreme – auf den Abstieg vor. Mit weiteren Infos von Herrn Daumann im Gepäck führte uns eine schmale, gewundene Treppe 150m in die Tiefe in die von Lavaströmen gefüllte Caldera. Hier cremten sich sogar unsere französischen Austauschpartner ein, bevor wir uns auf den Weg zu einem kleinen Nebenkrater des Vulkans, dem Formica Léo, machten. Von der Aussichtsplattform konnte man die Menschen auf diesem Krater noch für Ameisen halten, jetzt erkundeten wir selber diesen riesigen Sandhaufen.

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Anschließend teilte sich unsere Gruppe. Viele gingen schon zurück zur Treppe, während sich eine kleine Gruppe entschloss, noch bis zur Chapelle de Rosemont, einer Steinformation am Fuß des eigentlichen Vulkans, zu wandern. Wir beeilten uns, dem auf der Stricklava markierten Weg zu folgen. Die fortschreitende Zeit zwang uns jedoch, schon früher zum Bus zurückzukehren.

Nach der Wanderung über die Lava und dem schweißtreibenden Treppenanstieg zur Plattform hinauf machten wir uns auf den Rückweg zur Schule. Nach diesem anstregenden Tag schliefen schon die ersten in Bus ein, doch uns allen wird dieser einmalige Ausflug noch lange im Gedächtnis bleiben.

Alexandra Tietze

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