Weimar, wir kommen!!!

Deutschexkursion der Klasse 12b nach Weimar vom 07.02.-09.02.2013

Für diese drei Tage wurde das schöne und beschauliche kleine Städtchen Weimar in Thüringen von 21 wissbegierigen und lebhaften Chemieprofilern unserer Schule heimgesucht. Nun fragt man sich: Was machen denn Chemienerds in so einer Kulturhochburg wie Weimar? Antwort: Den letzten übriggebliebenen Molekülen der bedeutsamsten Literaten Deutschlands nachgehen.

Dank unserer Lehrerinnen Frau Hammerschmidt-Rietmann und Frau Hofmann hatten wir drei äußerst durchstrukturierte Programmtage. So ging es beispielsweise am Donnerstag vom Großbahnhof Weimar direkt (der Deutschen Bahn sei Dank) zur Herzogin Anna Amalia-Bibliothek – selbstverständlich zu Fuß und mit Rollstuhl. Denn einer von uns musste wegen eines Beinbruchs die drei Tage geschoben werden (kein Problem; es standen schließlich 17 starke Kerle zur Verfügung).
Schon die erste Nacht war außergewöhnlich kurz; nach einem sehr amüsanten Theaterbesuch, wurde ein 18. Geburtstag
zuerst in einer Salsa-Bar (als Studentenkneipe getarnt, nur die Studenten fehlten) und dann weiter im Jugendgästehaus gefeiert. Nach dem Aufstehen um 6 Uhr (bei den Mädels, Kommentar der männlichen Reisebegleitung: „Waaas? Warum denn so früh?“ – „Hallo?!?! Drei Mädels müssen nacheinander ins Bad…“) ging es am Freitag mit dem Programmpunkt „Goethe und Schiller rauf und runter“ weiter. Dieser beinhaltete einen Besuch des Goethe-Nationalmuseums, seines Wohnhauses (besonders bemerkenswert hier seine Sammlungen aller Art, seine Kutsche und der Stuhl, auf dem er gestorben ist), des Gartenhauses an der Ilm (liebevoll „Gartenkabuff“), in dem er die ersten Jahre seines Weimaraufenthaltes gelebt hat, und des Schillerhauses.

Da bei so viel braver Aufmerksamkeit gelegentlich doch einmal die aufgestaute Energie abgebaut werden muss, artete der Weg zum Gartenhaus in einen kleinen Schneekrieg aus (Gott sei Dank ohne weitere Verletzte, ein Rollstuhl reicht schließlich aus). Nach ein paar Stunden Freizeit haben wir uns am Abend „Zum Zwiebel“ begeben. Ein kleines uriges Lokal im Zentrum von Weimar mit „interessanten Vorstellungen von gutem Service“, laut ein paar mitgereister Feinschmecker.

Am letzten Vormittag unseres Aufenthaltes haben wir die Gedenkstätte Buchenwald besucht. Eine Führung über das ehemalige Gelände des Konzentrationslagers bei eisigem Wind und Schneefallu.a. mit der Besichtigung des Krematoriums und der nachgebauten Genickschussanlage) hat uns auch dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte noch einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel vermittelt. Wir alle haben diesen Besuch als durchaus wichtig empfunden, da hierdurch u.a. der Kontrast zwischen dem schönen, kulturell erfreulichen Leben und den niederträchtigen, menschenverachtenden Aktionen der Nationalsozialisten deutlich geworden ist. Abgerundet wurde unser Kurztrip mit einem Aufmarsch von dort ansässigen Neo-Nazis, die der Opfer alliierter Bombenangriffe vom 7. März 1945 gedenken wollten. Hier haben sich Gegenwart und Vergangenheit noch einmal auf überraschend deutliche Art und Weise miteinander verbunden.

Ann-Christine Gutermuth und Ann-Kathrin Willing (12b)

Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek

Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek

Goethes Kutsche

Goethes Kutsche

Blick auf Goethes Gartenhaus

Blick auf Goethes Gartenhaus


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