Theater für die Demokratie

HALSTENBEK. Was ist Demokratie? Warum leben wir gerne in einer Demokratie? Was ist für uns das Wichtigste an der Demokratie? Mit diesen Fragen beschäftigten sich die Schüler der 9 a des Wolfgang-Borchert-Gymnasiums in Halstenbek diese Woche ganz ausführlich. Zwei Tage lang war Theaterpädagogin Nadeschda Gerdt mit ihrem Konzept “Demokratietheater” bei den Schülern zu Gast.

Diskussionselemente erarbeiten
“Es geht darum, mit darstellendem Spiel Diskussionselemente zu erarbeiten”, erklärte Lehrer Andreas Kroder, der das “Demokratietheater” ans Gymnasium holte, bevor die Schüler loslegten. Nadeshda Gerdt ergänzte: “Es geht auch darum, zu sehen, in welchem Verhältnis Demokratie zu Links- oder Rechtsradikalismus steht. Das Projekt entwickelte sich aus einem Entwurf, zu dem mich ein Kollege vor zwei Jahren motivierte. Seit dem bin ich nun schon in deutschen Schulen damit unterwegs.”
Und das hat sich herumgesprochen: Die 33-Jährige erschien mit einem Team vom NDR mit Kameramann Stefan Mühlenhoff im Schlepptau, denn für das Magazin “Der Norden schaut hin” dreht der Sender gerade Porträts von Menschen, die sich gegen Radikalismus stark machen.
Nach einem kurzen Spiel zum Aufwärmen und Namen lernen ging’s mit der 9 a ans Eingemachte: Aufgeteilt in vier Gruppen mussten die Schüler zunächst auf Plakate schreiben, was ihnen zum Thema Demokratie einfällt. “Dann entwickelt ihr eine Szene zu einem eurer Stichpunkte”, erklärte Gerdt, “und zwar zu dem, der euch persönlich am meisten bedeutet.” Ganz hoch im Kurs standen bei den Neuntklässlern Meinungsfreiheit sowie gleiches Recht für alle, und das setzten sie in ihren Alltag um: Während ein Team zum Beispiel Pro und Contra zu der Frage Computer spielen oder mit Freunden treffen aufwogen, erfand ein anderes der vier Teams Diskussionen mit Eltern und Großeltern über das abendliche Ausgehen. Aus der Diskussion heraus entwickelten sie Kompromisse, ganz demokratisch.


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