Neues Buch über “Skandale in Schleswig-Holstein”

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Skandale in Schleswig Holstein. Beiträge zum Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten,
herausgegeben von Sönke Zankel, Kiel 2012
ISBN 978-388312-4193, 240 Seiten, 9,90 Euro.

Das Buch ist ab November 2012 im Sekretariat des WoBoGym zu kaufen.

Skandale Schleswig-Holstein Cover
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Im Sommer 2010 erschien die Ausschreibung für den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten: „Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte“. Die Wettbewerbsmacher hatten damit einen Volltreffer gelandet, denn Skandale beinhalten einen hohen Grad an Emotionen und oft sind die Bewertungen eines Vorfalls äußerst kontrovers. Skandale erregten auch das Interesse vieler Schüler-Forscher, die sich auf die Spurensuche in der Lokal- und Regionalgeschichte begaben.

In Schleswig-Holstein sind dabei sehr unterschiedliche Beiträge entstanden: Mal wählten die Schülerinnen und Schüler einen künstlerischen Zugang, mal orientierten sie sich an der klassischen Geschichtsschreibung. Eine attraktive Möglichkeit beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten war und ist es, dass die jungen Forscherinnen und Forscher einen Preis auf Landes- oder Bundesebene gewinnen können. Dies gelang beim Wettbewerb 2010/2011 gleich drei Schülergruppen unserer Schule, womit das WoBoGym den Preis als landesbeste Schule in Schleswig-Holstein errang.

Dr. Sönke Zankel vom Ludwig-Meyn-Gymnasium in Uetersen hatte nun die Idee, einige der besten Wettbewerbsbeiträge in einem Sammelband zu veröffentlichen, wodurch die jungen Forscher die Möglichkeit erhalten, ihre Arbeitsergebnisse einer breiteren Leserschaft bekannt zu machen.
Die Schüler-Forscher haben etwas Besonderes geleistet. Lange saßen sie an ihren Beiträgen, bis zur Abgabe der Wettbewerbsfassung ein halbes Jahr. Für das jetzt vorliegende Buch haben sie ihre Aufsätze noch einmal überarbeitet, manche unterzogen die Wettbewerbsfassung ihres Aufsatzes sogar einer aufwendigen „Grundsanierung“. So arbeiteten einige Schüler zum Teil eineinhalb Jahre an ihrem Thema. Das war für sie, die es ansonsten gewohnt sind, eher in Arbeitszeiträumen von einigen Stunden (vor den Klassenarbeiten) zu kalkulieren, ein fundamentaler Wechsel der Arbeitsweise. Doch ihre Arbeit hat sich gelohnt, die Ergebnisse überzeugen.
In dem Sammelband sind fünf Aufsätze von drei Gymnasien versammelt. Der Beitrag der Klasse 13a des Otto-Hahn-Gymnasiums in Geesthacht wurde von der Jury mit dem ersten Platz auf Bundesebene ausgezeichnet. Die Klasse hat sich mit einer Veranstaltung des verurteilten Kriegsverbrechers Karl Dönitz in ihrer eigenen Schule beschäftigt.
Bemerkenswert ist auch die Arbeit der Landessieger Miriam Exner, Alisa Gadas und Ann-Christine Gutermuth vom WoBoGym, die von Dr. Dieter Hanauske betreut wurden. Die damaligen Zehntklässlerinnen erforschten den „Pastoren-Skandal“ in Rellingen 1978 – 1980. Sie zeigen auf, wie Konfliktlinien des Kalten Krieges auch im lokalen Raum und hier selbst in der Kirche auftraten.

Wagma Hayatie, inzwischen Geschichtsstudentin, gewann einen der Landespreise in Niedersachsen. Sie legt einen Aufsatz über den „Euthanasie“-Mediziner Kurt Borm vor. Der Arzt tauchte nach 1945 in Uetersen unter und wurde später enttarnt.

Beteiligt an der NS-„Euthanasie“ war neben Kurt Borm auch Werner Heyde, einst Professor an der Universität Würzburg. Nach 1945 konnte er in Schleswig-Holstein untertauchen. Dort war er abermals als Mediziner tätig.
Julian Clement und Björn Rohwer vom Ludwig-Meyn-Gymnasium in Uetersen legen hiermit erstmals eine Untersuchung der Rezeption des Falls in der Presse der Bundesrepublik und der DDR vor.

Christina Schubert, die inzwischen ebenfalls Geschichte studiert, hat sich intensiv mit der NS-Vergangenheit der Abgeordneten des Schleswig-Holsteinischen Landtags befasst. Sie kann personelle Kontinuitäten vom NS-Staat zur politischen „Elite“ in Schleswig-Holstein nach 1945 nachweisen.
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[accordion title=”Buchinhalt”]
– Die Dönitz-Affäre 1963. Der Großadmiral und die kleine Stadt (Klasse 13a des Otto-Hahn-Gymnasiums in Geesthacht)

– Die Abgeordneten des Schleswig-Holsteinischen Landtags nach 1945 und ihre nationalsozialistische Vergangenheit (Christina Schubert)

– Der Skandal um den „Euthanasie“-Arzt Werner Heyde in den ost- und westdeutschen Medien (Julian Clement und Björn Rohwer)

– „Ich hatte für mein Volk und meine Heimat meine Pflicht zu tun“. Der skandalöse Fall des „Euthanasie“-Mediziners Kurt Borm (Wagma Hayatie)

– Der „Pastoren-Skandal“ in Rellingen 1978-1980 (Miriam Exner, Alisa Gadas und Ann-Christine Gutermuth)
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