Deniz Özkan aus der 10a begab sich 2 Wochen auf eine Reise nach La Reunion, einer zu Frankreich gehörenden Insel im Indischen Ozean, 800 km östlich von Madagaskar. Sie schrieb Ihre Erfahrungen und Eindrücke dieser kleinen Insel in Berichten zusammen.
Unten finden Sie noch einen Bericht in Comicform einer französischen Austauschschülerin von ihrem Gegenbesuch in Hamburg.
Bericht vom 21. März 2012
Ein herrliches Salut aus La Reunion!
Ich kann Ihnen nicht beschreiben, was für eine tolle Landschaft, was für tolle Einwohner diese kleine Insel hat.
Nun, als wir ankamen und aus dem Flugzeug schauten, regnete es sehr, wir sind ja in der Regenzeit hier. Aber auf der Seite der Insel, wo wir wohnen, regnete es bis jetzt nur einmal. Als wir aus dem Flugzeug ausstiegen, haute es uns die tropische Luft um. Es ist extrem schwül und dazu mittags nie unter 30°. Einige hatten, gleich nachdem sie abgeholt wurden, eine kurze Stadtrundfahrt. Ich fuhr die Straße am Meer entlang, wovon ich leider nicht viel hatte, weil es so extrem geregnet hat. Die Insel hier hat zwar die Verkehrsregel aus Europa, woran sich leider niemand hält. Es gibt zwar einige große Straßen, aber es gibt viele kleine Straßen hier. Die meisten haben auch eine Steigung. Die deutschen Fahrer würden hier nicht überleben. An das Tempolimit hält sich niemand. Als öffentliches Verkehrsmittel gibt es nur Busse, die noch unregelmäßiger fahren, als im kleinsten Dorf Deutschlands. Heute musste ich mit meiner Austauschpartnerin mehr als 50 Minuten auf den letzten Bus warten, der auch nicht kam.
Die Bushaltestelle war vor einer Trauerstätte, es gab viele Kerzen und viele Tafeln mit dem Wort “Merci”. Meine Austauschpartnerin erklärte mir, dass es katholisch sei. Beim Warten bemerkte ich, wie einige Auto- und Fahrradfahrer beim Vorbeifahren ein Kreuz (Hand an die Stirn, dann auf die linke Schulter; dann auf die Rechte und mit einer Berührung in der Mitte des Brustkorbes beenden, ich weiss leider nicht, wie man diese Bewegungen nennt. Die Religion scheint hier eine große Rolle zu spielen. Meine Gastmutter hat die Bibel und eine kleine Statue der Jungfrau Maria auf ihrem Nachttisch.
Auch die Rolle und Wichtigkeit der Familie und der Zusammenhalt zwischen den Menschen ist hier sehr auffällig. Ich muss sagen, dass hier so viele verschiedene Kulturen auf so einer wirklich kleinen Insel in Frieden zusammenleben können, dass bewundere ich sehr. Nach den Attentaten des “Motorrad-Mörders” kann ich nur sagen, dass die ganze Welt sich ein Beispiel von dieser Insel nehmen sollte!
An dem Tag meiner Ankunft hatte der Bruder meiner Austauschpartnerin Geburtstag. Es gab eine kleine Feier für ihn. Sie fand an einem Strand statt, dessen Sand schwarz war, was daran liegt, dass es Lava und Sand ist, aber wohl mehr Lava als Sand. Bei der Feier hatte ich die Möglichkeit traditionelles Essen zu probieren und ich muss auch hier sagen, dass ich begeistert bin. Es ist alles mit Obst oder Gemüse. Es gab Schweinefleisch mit Papaya und das war einfach nur göttlich! Es schmeckt alles nur fruchtig und süssgewürzt. Es gibt auch viele kleine Imbissrestaurants, wo Baguettes mit Schinken, Pommes mit Käse drauf für 2 Euro verkauft wird. Das ist unglaublich günstig und wirklich super lecker!
Auch, dass die Biologen hier krampfhaft versuchen alles zu erhalten, ist bewundernswert. Als wir in einem botanischen Garten waren, erklärte uns der Arbeiter, der die Führung machte, dass man vieles tut, um die Lebewesen zu erhalten. Man sollte wirklich gut auf La Reunion aufpassen, da diese Insel “nur” eine Millionen Jahre alt ist und man hier vieles von der Evolution verfolgen kann. Viele Teile der Insel gehören auch zu den Weltnaturerben der UNESCO.
Ich muss sagen ich fühle mich hier sichtlich wohl. Da ich als Türkin etwas dunkler bin, als alle anderen aus der Gruppe und nicht blond bin, genieße ich die Ruhe vor den Blicken der Einheimischen :). Ich fühle mich willkommen, da die Menschen hier sehr hilfsbereit und gastfreundlich sind. Beim Wandern oder auf der Straße begüesst man sich einfach so, wenn man sich nicht kennt, ist es auch kein Problem, es gibt immer ein nettes Bonjour mit einem Lächeln zurück. Das ist in Deutschland nicht so der Fall…
Viele Grüße!
Bericht vom 29. März 2012